Grundschrift als Schriftkonzept

Ein Anliegen der Landesgruppe ist die Ergänzung der verbindlichen Schriften im Kernlehrplan Deutsch des Saarlandes um das umfassende Konzept der Grundschrift. Derzeit ist dort einzig die Schulausgangsschrift vorgeschrieben. Wenn jedem Kind über Kulturtechniken ein Zugang zu Bildung ermöglicht werden soll, ist jedoch unklar, wie dies mit einer normierten Schrift für jedes Kind gelingen soll.

Die Umsetzung der Grundschrift wäre in zweifacher Hinsicht ein wichtiger Schritt in Richtung Inklusion und neue Lernkultur: Zum einen wird dieses Schriftkonzept durch ihre Individualität jedem Kind gerecht, zum anderen bedeutet das Konzept einen immensen Zugewinn an Unterrichtszeit. Die Landesgruppe plant, sowohl eine Auftakt- als auch eine Abrufveranstaltung zur Grundschrift in Kooperation mit u.a. dem LPM (Saarländisches Landesinstitut für Pädagogik und Medien) anzubieten.

A13 für Grundschullehrer*innen

Es ist höchste Zeit, die Attraktivität des Berufes als Grundschullehrer*in zu steigern und den Lehrkräfteberuf über die verschiedenen Schulformen als gleichwertig anzuerkennen!

An den Schulen wird zwar nicht überall die gleiche Arbeit gemacht, aber es wird gleichwertige Arbeit geleistet – und die muss gleich bezahlt werden! Dabei kann die Dauer der Ausbildung der Lehrer*innen kein Argument mehr sein, Lehrkräftegruppen wie an den Grundschulen schlechter zu bezahlen. Im Saarland ist die Ausbildungszeit im 1. Staatsexamen mit 8 Semestern bei Grundschulen und Sekundarstufe I identisch. Andere Bundesländer inzwischen aufgestockt und einen zehnsemestrigen Lehramtsstudiengang für die Primarstufe eingeführt. Die gleichwertige Ausbildung muss sich auch in einer gleichen Bezahlung der Lehrkräfte niederschlagen.

Aus diesem Grund fordert die Landesgruppe, Lehrkräfte an Grundschulen künftig nach der Besoldungsgruppe A13 (Beamtinnen und Beamte) bzw. der Entgeltgruppe E13 (Angestellte) zu bezahlen.

Digitalisierung in Grundschule und Lehrer*innenausbildung

Die Landesgruppe schließt sich der bereits im „Standpunkt Medienbildung“ (2015) vom Grundschulverband veröffentlichten Forderung an, dass die grundlegenden Kompetenzen aller Kinder im Umgang mit digitalen Medien in der Grundschule gefördert werden. Erforderliche Voraussetzung für die Umsetzung in den Schulen sind benutzerfreundliche, zuverlässige und altersgerechte Hardware- und Softwarelösungen, die Anbindung an eine schnelle Netzanbindung, und im Zusammenhang damit ausgebildete Supportteams, die die Grundschulen bei der Wartung unterstützen.

Allerdings ist es mit der Anschaffung und Wartung von Hardware- und Softwarelösungen nicht getan; es müssen didaktische Konzepte her: Digitale Medien haben in der Grundschule ganz klar eine dienende Funktion; sie müssen daher einen besonderen Beitrag zur Entwicklung grundlegender Kompetenzen für die Kinder versprechen (Primat der Pädagogik und Didaktik)!

Um grundschulgerechte Kompetenzstandards für die digitale Welt zu formulieren und ständig weiterzuentwickeln, ist ein Expertenrat aus Grundschulfachleuten aus Schulpraxis, Lehrerbildung und Wissenschaft zu bilden. Um Lehrpersonen zu befähigen, theoretische und praktische Bildungsinhalte für die Kinder altersgemäß zu vermitteln, ist die Lehrerbildung in allen drei Phasen auszubauen und anzupassen.

Stärkung und Ausbildung der Lehrer*innenausbildung an der UdS

Was Grundschullehrkräfte können, können nur Grundschullehrkräfte!

Maßgeblich für die Tätigkeit der Landesgruppe sind die weitere Professionalisierung und die Wertschätzung der Arbeit von Grundschullehrkräften. Grundlegende Bildung für einen lebenslangen Lernprozess ist der Kern der professionellen Arbeit an Grundschulen. Diese anspruchsvolle Aufgabe erfordert eine eigene spezielle Ausbildung in den Fachdidaktiken und in der Pädagogik der Primarstufe, um den hohen Anspruch an Grundschullehrkräfte in puncto pädagogisches Wirken, Diagnostik, Inklusion und fachdidaktische Rekonstruktion zu erfüllen.

Die Ausbildung zum Lehramt für die Primarstufe (LP) an der Universität des Saarlandes zu fördern, weiterzuführen und wertzuschätzen, ist ein Ziel des neu formierten Vorstandes.

Umgang mit Quereinsteigern

Die Lehrer*innebedarfsplanung in Deutschland darf nicht länger dem Zufall überlassen bleiben. Die Landesgruppe fordert, von einer traditionell reaktiven zu einer prinzipiell proaktiven Personalplanung – unter Berücksichtigung der Geburtenentwicklung und der regionalen wie nationalen Wanderungsbewegungen – zu wechseln. Die Zahl der Studienplätze und deren finanzielle Absicherung ist konsequent an den meist lange vorhersehbaren Bedarfen auszurichten.

Zugleich sollte wenigstens in den Fächern Deutsch und Mathematik in den ersten beiden Schuljahren nur stufenspezifisch ausgebildetes Fachpersonal zum Einsatz kommt. Wenn die Grundlegung der mathematischen Bildung und die Alphabetisierung der Kinder misslingen, hat das negative Folgen für den gesamten weiteren Bildungsweg eines Kindes.